2025-01-14
Meiner Tageszeitung entnehme ich heute den Vorschlag von Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) beim Europäischen Parlament, „Donald Trump ein attraktives Angebot zu machen“. – Der Mann hat wohl vergessen, dass es Donald Trump ist, der die Regie führt. Er und seine Entourage sind es, wer oder was für die USA attraktiv ist. Attraktiv in dem Sinne sind nur USA-treue Vasallenstaaten, wie die meisten der EU.
Ich habe sowohl den Ruhr Nachrichten als auch Manfred Weber selbst umgehend meine Protest-E-Mail zugesandt:
Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 14.01.2025
„Trump ein attraktives Angebot machen“
„Für den Vorsitzenden der größten EU-Parlamentsfraktion EVP ist klar: Europa muss jetzt zusammen mit den USA mit einer Stimme sprechen.“
Der Vorsitzende der größten EU-Parlamentsfraktion EVP spinnt: Das geht nur auf dem Weg der üblichen servilen Unterwerfung unter das Kommando von Washington. – Also über ein Weiter so!
Hallo Sven Christian Schulz,
mein Gott! Was für ein dämliches Geschwafel über Partnerschaft mit den USA. Ist der Mann so naiv oder gar bösartig?
Dass Ihnen die mangelhaft verfasste EU kein Sterbenswörtlein wert ist, wissen Ihre Leser seit langem, Sven Christian Schulz. Deswegen müssen Sie uns aber nicht auch noch die Pseudologia Phantastica des Manfred Weber anpreisen.
„Ich bin zuversichtlich, dass auch die Trump-Administration am Ende einsehen wird, dass „America First“ viel besser gelingt, wenn man verlässliche Partner und gute Freunde in der Welt hat. Nationale Interessen lassen sich mit guten Partnern einfach besser durchsetzen. Trumps provokante Methoden lösen aber nicht nur in Europa, sondern weltweit Verunsicherung aus. Viele Staaten werden sich in den nächsten vier Jahren von Trump vor den Kopf gestoßen fühlen. Wenn Amerika als Partner unzuverlässig wird, schauen sich viele Staaten nach neuen Partnern um.“
Für die USA gibt es weder (attraktive) Partner noch Freunde. Für die USA als «auserwähltes Volk» gibt es nur ihr eigenes Hegemonialstreben, dem sie alles und jeden unterwerfen, selbst noch Manfred Weber. Wenn ihnen morgen am Tag nützlich erscheint, Truppen von Ramstein nach Polen zu verlegen, dann tun sie das. – Und die sogenannten europäischen Partner beginnen auf Kommando, um Washingtons Gunst zu buhlen.
„Wenn Amerika als Partner unzuverlässig wird, schauen sich viele Staaten nach neuen Partnern um.“
Dass ich nicht lache: Nicht die Partner suchen sich Ihre Partner aus, sondern es sind die USA, die sich ihre Partner aussuchen. – Und wenn sie sich vorgenommen haben, gegen Kleinklickerstaat Krieg zu führen, dann legen sie dafür Feuer, das in Krieg einmündet. Nicht umsonst führen die USA seit ihrer Gründung ewigen exterritorialen Krieg (mit Ausnahme von 17 Jahren). Und immerhin hatten sich 49 Staaten für den völkerrechtswidrigen USA-Krieg gegen Irak zusammengefunden, 79 sogar für den völkerrechtswidrigen Krieg gegen Syrien. Darunter jede Menge europäische Staaten, und sogar die Ukraine hat sich an diesen Angriffskriegen beteiligt.
„Ich plädiere dafür, dass wir Trump ein Angebot für eine Zusammenarbeit auf den Tisch legen, das er im Interesse der USA nicht ablehnen kann.“
Am Ende kommt es so, dass auch der Vorsitzende der größten EU-Parlamentsfraktion EVP, Manfred Weber, den US-Amerikanern die Stiefel küsst. Nicht er wird bestimmen, was „ein Angebot für eine Zusammenarbeit“ dem größten Krieg-Stifter weltweit attraktiv ist: Washington führt im Rahmen der westlichen Welt Regie, nicht das autoritative Kartell der 27 europäischen Nationen, das sich EU nennt. Frau von der Leyen, so hört man, ist nicht einmal zur Inauguration des 47. Präsidenten der USA eingeladen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Beineke
Admin - 15:28:05 @