2022-12-31
»Manche Castrop-Rauxeler müssen sich Silvester noch mit ihrem Energievertrag beschäftigen: Daran sind sie weitestgehend selbst schuld, aber nicht allein« erklärt uns heute Ruhr Nachrichten Lokal-Redaktionsleiter Matthias Langrock; und er fährt fort: »Im November haben die Stadtwerke Castrop-Rauxel allen Strom- und Gaskunden gekündigt, die einen Vertrag mit fester Laufzeit und Preisbindung bis 31. Dezember bei ihnen haben.«
—–
Update per 04.01.2023:
»Die Castrop-Rauxelerin Marlies Graeber soll nach ihrem Wechsel zu Eon viel mehr zahlen, als sie eigentlich verbraucht. Der Grundversorger erklärt die Ursache.«
So Nora Varga und Matthias Langrock von der Lokalredaktion der Ruhr Nachrichten Castrop-Rauxel vom 04.04.2023. Ich habe mir erlaubt, sie zu korrigieren.
—–
Sodann erteilt er sowohl seiner Lokalredaktion und den Castrop-Rauxeler Stadtwerken eine Amnestie und meint: »Wenn Menschen nicht reagiert haben, ohne die zahlreichen Informationsquellen zu nutzen, ist das auch ein Zeichen von Überforderung.« Recht hat er: Nicht wenigen Bürgerinnen und Bürger sind Zange, Messer, Schraubenzieher vertrauter als Schriftdeutsch. Ich habe seine Argumentation insofern unterstützt. Das sollte man nämlich bedenken, wenn sich Leute äußern, deren einziges Werkzeug der Bleistift ist.
Und ich habe ihm auch widersprochen. Hier meine E-Mail an ihn vom heutigen Tage:
Betreff: Stadtwerke vor Preiserhöhung: Kündigung kann nötig sein
Datum: Sat, 31 Dec 2022 11:01:12 +0100
Von: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>
An: Lokalredaktion Castrop <castrop@ruhrnachrichten.de>, Stadtwerke CASTROP-RAUXEL GmbH <service@swcas.de>
Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 31.12.2022
Stadtwerke vor Preiserhöhung: Kündigung kann nötig sein
Hallo Matthias Langrock,
welchen Grund haben Sie eigentlich, sich so für die Stadtwerke ins Zeug zu legen und (mal wieder) den „doofen“ Konsumenten in seine Schranken zu verweisen. Diese „doofen“ Kunden haben diese Situation nicht provoziert, sondern werden mit einem Geschehen konfrontiert, das ihnen (mal wieder) politisch übergestülpt wurde.
Ich bin dafür, die Verursacher in Haftung zu nehmen – mit allen Konsequenzen.
Ihr Hinweis auf die vielen Informationen, die Sie und die Stadtwerke vorgenommen haben wirkt wie eine Amnestie, die die Bürgerinnen und Bürger umso mehr in die Pflicht nehmen soll. Dabei waren auch Ihre Zeitungsinformationen nicht so eindeutig, wie Sie das in o.g. Artikel sind. – Ganz im Gegenteil, auch Sie haben mitgeteilt, die Bürger bräuchten nichts zu tun, die Stadtwerke würden alles erledigen. – Außerdem: Nicht wenigen Bürgerinnen und Bürger sind Zange, Messer, Schraubenzieher vertrauter als Schriftdeutsch.
Unter dem 17.11.2022 teilten Sie uns im Lokalteil folgendes mit:
»Die Stadtwerke kündigen zum Jahresende alle rund 4700 Strom- und Gasverträge mit Preisgarantie. […] Alle Stadtwerke-Kunden, die einen Vertrag mit Preisgarantie hatten und nicht auf das Schreiben reagieren, werden also ab 1. Januar 2023 vom Castrop-Rauxeler Grundversorger versorgt: von E.on.« - Alle, die auf das Schreiben nicht reagieren!!!
Und viele, auf die Sie jetzt mit dem Finger zeigen, haben dementsprechend offensichtlich nicht reagiert.
Mir selbst war der Vollmacht-Vorschlag vom 14.11.2022 von Herrn Langensiepen zunächst auch symphytisch, so dass ich ihn am 22.11.2022 gegen Quittung unterschrieben in der Geschäftsstelle der Stadtwerke persönlich abgab – stutzig allerdings, da Herr Langensiepen im Schreiben der Stadtwerke vermieden hatte, mir ausdrücklich zu kündigen. Sie haben uns wissen lassen, dass das Papier auch Ihnen vorliegt.
Meine E-Mail vom 17.11.2022 an Sie und die Stadtwerke beantwortete er per E-Mail vom 21.11.2022 u.a. folgendermaßen:
»Im Rahmen Ihrer Preisanpassung haben wir Ihnen angeboten, Sie zeitweise in die Grundversorgung zu bringen, da die Preise in der Grundversorgung, zumindest derzeit noch, deutlich günstiger sind, als der Markt. Dazu haben wir Ihnen eine Vollmacht übersandt. Wenn Sie uns diese Vollmacht unterzeichnet zurücksenden, kündigen wir Ihren Vertrag, so dass Sie in die Grundversorgung fallen. Sobald wir wieder in der Lage sein werden, Ihnen günstigere Preise anzubieten als die Grundversorgung, holen wir Sie automatisch zu uns zurück. Sie müssen sich um nichts kümmern. Ich habe Ihnen die Vollmacht nochmals beigefügt und würde mich freuen, wenn Sie diese unterzeichnet an uns zurücksenden würden.« - Letzteres tat ich bereits am nächsten Tag.
Auf diese Kündigung bzw. Kündigungsbestätigung wartete ich dann allerdings bis zum 28.12.2022. Bis zum letzten Drücker also. Und sie hatte mehrere Interventionen meinerseits nötig. Ganz im Gegenteil. Mit Datum vom 16.11.2022 legten die Stadtwerke die Jahresrechnung 2022. Auf Seite 3) erfolgte die Mitteilung: »Ihr Vertrag läuft bis zum 31.01.2023 und verlängert sich automatisch bis zum 31.01.2024, wenn Sie nicht bis zum 17.01.2023 in Textform ordentlich gekündigt haben.«
Ich hatte Ihnen berichtet und eine entsprechende Dokumentation zugesandt.
Sehr geehrter Matthias Langrock, ich erwarte, dass Sie dieses Schreiben redaktionell verwenden. Auf jeden Fall werde ich es in meine Homepage einstellen.
Und noch etwas: Obgleich Herr Langensiepen mit Ihrer Unterstützung vollmundig angekündigt hatte, die Stadtwerke würden in 2022 die Preise für Strom nicht erhöhen (da sie so vorausschauend eingekauft hätten), haben sie mir am 12.12.2022 für Dezember 2022 eine Pauschale von 91 EURO abgebucht gegenüber 49 EURO von Januar bis November 2022. - Inzwischen bin ich ab Januar 2023 E.ON-Kunde, wie das Energieunternehmen am 29.12.2022 mitteilte.
Ihnen einen guten Rutsch und alles Gute im neuen Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Beineke
…
Fazit:
Seit dem Januar 2014 bin ich Kunde bei den Stadtwerken Castrop-Rauxel. Ich habe mich seinerzeit ausdrücklich für diesen Anbieter entschieden, weil ich die Re-Kommunalisierung von Stadtwerken, die damals auch hier in Castrop-Rauxel erfolgte, aktiv unterstützen wollte. Heute frage ich mich, wozu das gut war, denn preislich war das kein Vorteil für die Kundschaft. Und schützen vor Unbilden, wie sie uns die aktuelle Bundesregierung des »Parteienkartells aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn« mit ihrer selbstverschuldeten Energiemangelsituation beschert, kann sie diese Kundschaft auch nicht.
Die Stadtwerke Castrop-Rauxel sollten diese Bundesregierung auf Schadenersatz verklagen. Sie müsste verpflichtet werden, uns Kundinnen und Kunden sämtliche Mehrkosten, die signifikant mit ihrer spleenig/pathologischen und bürgerverachtenden Politik zusammenhängen, zu übernehmen.
Admin - 17:58:27 @