2020-09-13
Vorgestern Morgen wurde ich durch den Redakteur meiner Tageszeitung »Ruhr Nachrichten«, Ulrich Breulmann, über meine E-Mail-Adresse persönlich angeschrieben.
»Ulrich Breulmann, Jahrgang 1962, ist Diplom-Theologe. Nach seinem Volontariat arbeitete er zunächst sechseinhalb Jahre in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten, bevor er als Redaktionsleiter in verschiedenen Städten des Münsterlandes und in Dortmund eingesetzt war. Seit Dezember 2019 ist er als Investigativ-Reporter im Einsatz.« (Quelle per 13.09.2020)
Der Wortlaut seines Schreibens:
»Liebe Leserin, lieber Leser, als der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck vor einigen Monaten bei uns, den Ruhr Nachrichten in Dortmund, zu Besuch war, sagte er: „Die Freiheit der Erwachsenen heißt Verantwortung“. Und dann erläuterte er, was er damit meint: „Verantwortung“, so sagte Gauck, „fängt ganz einfach an. Wir sind als Bürger schon verantwortungsschwach, wenn wir nicht wählen gehen, wenn wir meinen, wir könnten uns fernhalten, wenn grundsätzliche Dinge in der Gesellschaft entschieden werden. Wir geben eine Möglichkeit aus der Hand, für die andere Menschen gekämpft haben.“
Diese Sätze sind heute aktueller als je zuvor. Auch heute gehen Menschen für ihr Recht auf freie Wahlen auf die Straße und ins Gefängnis, in Minsk, Hongkong und anderswo. Wir müssen nicht kämpfen um dieses grundlegende Recht. Wir dürfen frei wählen und das ist ein unglaubliches Geschenk. Es ist ein keineswegs selbstverständliches Privileg, für das andere Menschen ihr Leben geben würden.
Wir sollten es nutzen, wenn wir am Sonntag bei der Kommunalwahl darüber entscheiden, wer in den nächsten Jahren über das Wohl und Wehe in unseren Städten und Kreisen bestimmen soll. Damit Ihnen die Entscheidung leichter fällt, haben wir in einer kostenlosen elektronischen Extra-Ausgabe der Ruhr Nachrichten alle Informationen zusammengetragen, die Sie zu dieser Wahl wissen müssen: Wer kandidiert in meiner Stadt? Was sind das für Menschen? Welche Ideen und Pläne haben die Parteien für mich vor Ort?
Dann haben Sie es mit Ihrer Stimme in der Hand. Überlassen Sie es nicht anderen, darüber zu bestimmen, wie sich der Ort, in dem Sie leben, in den nächsten Jahren entwickelt. Gehen Sie wählen.«
…
Meine umgehende E-Mail-Antwort:
»… als der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck vor einigen Monaten bei uns, den Ruhr Nachrichten in Dortmund, zu Besuch war, sagte er: „Die Freiheit der Erwachsenen heißt Verantwortung“. Und dann erläuterte er, was er damit meint: „Verantwortung“, so sagte Gauck, „fängt ganz einfach an. Wir sind als Bürger schon verantwortungsschwach, wenn wir nicht wählen gehen, wenn wir meinen, wir könnten uns fernhalten, wenn grundsätzliche Dinge in der Gesellschaft entschieden werden. Wir geben eine Möglichkeit aus der Hand, für die andere Menschen gekämpft haben.“«
Sehr geehrter Ulrich Breulmann,
und dass dieser Mann die deutsche Bevölkerung auch schon mal für Krieg agitiert hat, soll ich ihm nachsehen: “Und dass es wieder deutsche Gefallene gibt, ist für unsere glücksüchtige Gesellschaft schwer zu ertragen.”
Bitte nehmen Sie meine Protest-E-Mail vom 15. Juli 2016 an ihn zur Kenntnis.
»„Verantwortung“, so sagte Gauck, „fängt ganz einfach an. Wir sind als Bürger schon verantwortungsschwach, wenn wir nicht wählen gehen, wenn wir meinen, wir könnten uns fernhalten, wenn grundsätzliche Dinge in der Gesellschaft entschieden werden. Wir geben eine Möglichkeit aus der Hand, für die andere Menschen gekämpft haben.“«
Mit Verlaub, aber dies ist schlicht und einfach akademisches Geschwätz. Die Regierungen des »Parteienkartells aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn« seit Warlord Gerhard Schröder, dem Genossen der Bosse, hatten niemals einen Wählerauftrag für exzessive neoliberale Politik, die die eigene Bevölkerung prekarisiert und dafür noch billigste Arbeitskräfte importiert. Ich nehme an, Sie wissen, dass u. a. diese (gewählten) Politiker das seit 1960 nahezu konstante Arbeitsvolumen von rund 26 Mio. auf 44,5 Mio. Arbeitnehmer umverteilt haben und viele Lohnabhängige auf diese Weise das Salz in der Suppe nicht mehr verdienen.
Die Regierungen des »Parteienkartells aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn« seit Warlord Gerhard Schröder hatten niemals einen Wählerauftrag für eine 20-prozentige Rentenkürzung durch die von ihnen gewählten Bundestagsabgeordneten. Die Rentenreform 2001 á la AGENDA 2010 ist unter massiver Einflussnahme der Lobbyisten der Finanzmärkte zustande gekommen. Damals standen einige Lebensversicherer am Rande des Abgrunds, und die Mannheimer Versicherung war ja bereits illiquide. Das heißt, man hat dringend nach einer Möglichkeit gesucht, der Versicherungswirtschaft unter die Arme zu greifen. Das ist die eigentliche Motivation!
Die Regierungen des »Parteienkartells aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn« seit Warlord Gerhard Schröder hatten niemals einen Wählerauftrag für völkerrechtswidrige Kriegsbeteiligungen erhalten. Gerhard Schröders Entree in die „Weltpolitik“ ist mit dem völkerrechtswidrigen Jugoslawienkrieg der NATO engstens verbunden.
Die Wählerinnen und Wähler des »Parteienkartells aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn« saßen im Hamsterrad, konnten wählen, wen sie wollten. Das »Parteienkartell aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn« hat diese gegen die Wähler gerichtete Politik nie verlassen, selbst um den Preis des SPD-Suizids nicht.
Die Wählerinnen und Wähler wurden von selbstgefällig/bornierten Politikern missachtet, was signifikant dazu geführt hat, dass sich jene Gesinnung breitmachte, die sich die AfD zunutze macht, die Brut dieses Kartells!
Die Politiker des »Parteienkartells aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn« haben aus der Demokratie der Bundesrepublik Deutschland eine Lobbykratie gemacht.
Lieber Ulrich Breulmann – bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich dem »Parteienkartell aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn«, neuerdings auch der Partei DIE LINKE nicht mehr zur Verfügung stehe und erst recht nicht der AfD.
Ich gehe nicht mehr wählen, und daran trägt auch Joachim Gauck Schuld.
Mit freundlichen Grüßen, Jürgen Beineke
Admin - 07:34:02 @