2018-07-17
Das Treffen der Präsidenten Putin und Trump am 16.07.2018 in der finnischen Hauptstadt Helsinki wird von ziemlich vielen gehässigen, auch hanebüchenen Falschmeldungen und Verleumdungen begleitet. Wichtig ist nur eines:
„Der Präsident muss verstehen, dass Russland nicht unser Verbündeter ist“, sagte Ryan. Russland sei weiterhin feindselig gegenüber den grundlegendsten Werten und Idealen der USA. „Die Vereinigten Staaten müssen darauf fokussiert sein, Russland zur Verantwortung ziehen und dessen abscheuliche Angriffe auf die Demokratie beenden“.
Das hat der Republikaner und Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Paul Ryan, klar vorgegeben.
Und, devot wie sie sind, nach dieser Pfeife tanzen auch die westlichen Medien: Hier und hier.
Journalistische Hochkaräter verkommen zu Lohnschreibern. Hier ein paar Beispiele.
Roland Nelles | SPIEGEL ONLINE | 16.07.2018
Helsinki-Gipfel_ Zum Gruseln
»Männerfreundschaft statt klarer Worte für den russischen Alleinherrscher: Der kumpelhafte Auftritt von Donald Trump mit Wladimir Putin in Helsinki war der Tiefpunkt der desaströsen Europareise des US-Präsidenten.«
Dass der „russische Alleinherrscher“ Putin, ebenso wie Angela Merkel, nach demokratischen Wahlen im Amt ist, spielt bei der boulevardesken Stänkerei keine Rolle.
…
Christoph Scheuermann und Christina Hebel | SPIEGEL ONLINE | 16.07.2018
Treffen der Staatschefs_ Ziemlich neue Freunde
»Donald Trump zollt Wladimir Putin vor allem eines: großen Respekt. Differenzen spielen kaum eine Rolle, am Ende scheint der US-Präsident dem Russen mehr zu glauben als seinen eigenen Geheimdiensten.«
Der Kadaverjournalismus treibt Blüten: Als hätte es die schmutzigen Kriegseintrittslügen der US-amerikanischen Geheimdienste nie gegeben.
»Der Bürgerkrieg in Syrien spielte eine Rolle bei den Gesprächen, auch hier kamen Trump und Putin nicht über ein vages Bekenntnis hinaus, die “humanitäre Krise” (Putin) gemeinsam beenden zu wollen - eine Krise wohlgemerkt, an der Putin selbst einen beträchtlichen Anteil hat, da Moskau Syriens Diktator Baschar al-Assad stützt, der doch mehrmals schon gegen die eigene Bevölkerung Giftgas eingesetzt hatte.«
Bornierte, ignorante und Realität leugnende Diktion, offensichtlich mit der Dauerabsicht, einzig Putin als Schurken darzustellen (und Assad). Die völkerrechtswidrigen Zerstörungsaktivitäten der Internationalen Allianz gegen den Islamischen Staat unter Leitung der USA, spielen für die Propaganda-Journalisten keine Rolle.
…
Dirk Kurbjuweit | SPIEGEL ONLINE | 16.07.2018
Die Lage am Montag
»Einen erhellenden Blick auf Putin gab es gestern Abend nach dem WM-Finale in Moskau. Als der Regen auf die Siegerehrung prasselte, war da zunächst genau ein Schirm, und der schützte Putin. Dem Gastgeber fiel nicht ein, für seine Gäste zu verzichten, nicht für Frankreichs Präsident und auch nicht für die kroatische Präsidentin, die beide bald pitschnass waren. So ungehobelt tritt sonst nur Trump auf.«
Sehr zweckdienliche boulevardeske Stänkerei eines exponierten Journalisten.
…
Dirk Kurbjuweit | SPIEGEL ONLINE | 17.07.2018
Die Lage am Dienstag
»Trump hat ein Trauma, das ist offenkundig. Gestern hat es sich wieder gezeigt, bei der Pressekonferenz mit Putin. Dieses Trauma hat zur Folge, dass er den russischen Präsidenten öffentlich mindestens für so vertrauenswürdig hält wie die eigenen Geheimdienste. Die sagen, russische Kollegen hätten in den US-Wahlkampf von 2016 eingegriffen. Putin streitet das ab. Trump ist stark geneigt, ihm zu glauben.«
»Trump hat ein Trauma, das ist offenkundig«, ist die Diagnose des stellvertretenden Chefredakteurs DER SPIEGEL, der anscheinend mal ein Praktikum in einer psychiatrischen Einrichtung verrichtet hat. Doch seine Verlautbarung ist nichts anderes als eine pathologisch amnestische Entgleisung: Auch er ignoriert die schmutzigen Kriegseitrittslügen der US-amerikanischen Geheimdienste, die z. B. für die Zerstörung Iraks nötig waren.
…
Admin - 14:35:42 @