2018-07-14
Paulo Pena, Harald Schumann erklären uns mit ihrem Blog in der Freitag Community (dFC) ein gewieftes Zusammenspiel verschiedener Politikakteure: Der US-Konzern Blackrock will Europas Pensionen privatisieren. Die EU-Kommission macht sich zur willigen Helferin. Und natürlich geht es nur um das Wohl derer, die nach einem langen Arbeitsleben Renten beziehen.
Das raffinierte Märchen für den blöden Michel:
In Europa und „ganz besonders in Deutschland“ seien die Bürger bei ihrer Altersvorsorge „übermäßig abhängig von den staatlichen Renten“. Die staatlichen Renten könnten allerdings „nicht mehr das Einkommen bieten, das sie für ihr längeres Leben benötigen“, gleichzeitig sei die private Altersvorsorge „unterentwickelt“. Die Regierungen müssten daher in „Zusammenarbeit mit den Unternehmen eine langfristige, ganzheitliche Strategie“ verfolgen.
Deshalb sei es nötig, die Arbeitnehmer zum Sparen und Investieren am Aktienmarkt zu motivieren, um sie an den Kapitalgewinnen zu beteiligen. Eine gesetzliche Garantie auf das angesparte Kapital wie in Deutschland sei da aber hinderlich. Besser sei es, diese Garantie auf einen kleinen Anteil zu beschränken, und das europaweit. „Den europäischen Sparern fehlen zuverlässige Daten und die Anleitung, wie man investiert und für die Zukunft plant“.
Als seien wir Bürgerinnen und Bürger zu dämlich, die wahre Absicht dahinter zu erkennen: Gewinnmaximierung des Unternehmens zulasten der Alterssicherung des Michels.
Der Geldkonzern Blackrock verwaltet 6.300 Milliarden Dollar Anlagekapital, so viel wie kein anderes Unternehmen in der Welt. Mit diesem Geld seiner Kunden ist der Finanzriese an 17.000 Unternehmen weltweit beteiligt und Großaktionär bei allen Großkonzernen in Europa und den USA.
Und ausgerechnet dieser Konzern gibt vor, sich um die Renten/Pensionen einfacher Leute zu sorgen.
Aber er hat Verbündete:
Valdis Dombrovskis z. B., Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für die Regulierung der Finanzmärkte, präsentierte Mitte 2017 einen Gesetzentwurf für ein „europaweites privates Altersvorsorgeprodukt“, in der englischen Abkürzung „PEPP“ genannt (Pan-European Personal Pension). Kapitalgarantien sind darin nicht vorgesehen.
Bei Wikipedia ist folgendes zu lesen: »Als Jonathan Hill nach dem Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union am 25. Juni 2016 als Finanzmarktkommissar der EU zurückgetreten war, übertrug Kommissionspräsident Juncker nach Rücksprache mit Martin Schulz, dem Präsidenten des Europäischen Parlamentes, Valdis Dombrovskis umgehend Hills Geschäftsbereich… «
Mit Material von Paulo Pena, Harald Schumann
Bildquelle: Andreas Hermsdorf | pixelio.de
Hier die ganze Geschichte in der Freitag Community (dFC)
Admin - 16:06:47 @