2018-07-08
Die Einzelhandelskette Real arbeitet in großem Stil mit Leiharbeit, Werkverträgen und willkürlicher Befristung. Die Kette umgeht Gesetze und schließt Dumping-Tarifverträge mit der Pseudo-Gewerkschaft DHV ab, um ver.di auszuhebeln. Betroffen sind mehr als 34.000 Beschäftigte an über 280 Standorten.
[Bei diesem Beitrag handelt es sich um mein Blog aus der Freitag-Community]
Um ihren Profit zu steigern, plant die Metro AG folgende Maßnahmen für die Beschäftigen:
• 40 Stunden-Woche statt 37,5 Stunden-Woche
• Urlaubsgeld 680 Euro statt aktuell 1262 Euro (brutto)
• Weihnachtsgeld 450 Euro statt aktuell 1611 Euro (brutto)
• weitere Einbußen bei den Gehältern von Verkäufer*innen und Kassierer*innen
Die Spaltung der Belegschaft in Beschäftigte mit neuen Verträgen und solchen mit älteren, teureren Arbeitsverträgen läuft langfristig auf einen kompletten Austausch der Beschäftigten hinaus.
Das Metro Management will noch im Juni 2018 alle Beschäftigten in die konzerneigene Tochter real GmbH (ehemals Metro Services GmbH) überführen und dabei Löhne senken und Arbeitszeiten verlängern. Ziel ist eine faktische Lohnsenkung von bis zu 30%, also ein Frontalangriff, der auch andere Einzelhandelsketten zur Nachahmung animieren dürfte.
Einen so genannten Zukunftstarifvertrag, den ver.di nach Streiks 2016 zähneknirschend unterschrieben hatte, kündigte das Management im März 2018. Stattdessen kündigte das Metro-Management zum 31.05.2018 den “Zukunftstarifvertrag” und verkündete einen Wechsel vom Handelsverband Deutschland (HDE) zum kleineren Arbeitgeberverband AHD (Unternehmervereinigung für Arbeitsbedingungen im Handel- und Dienstleistungsgewerbe e.V.) an.
Neuer Partner für einen Haustarifvertrag soll nun die gelbe Scheingewerkschaft DHV werden. Allerdings wird das Bundesarbeitsgericht in Erfurt erst am 26.06.2018 darüber entscheiden, ob die DHV überhaupt tariffähig ist.
Konkurrenten wie rewe, edeka, Kaufland und Lidl werden mit großen Interesse beobachten, ob der menschenverachtende Umgang mit den Beschäftigten auf Gegenwehr und Ablehnung bei den Kunden trifft - oder auf Dauer gewinnbringend ist. Es gilt, einen Flächenbrand für die über drei Millionen im Einzelhandel Beschäftigten zu verhindern.
#FREITAG13: Aktionstag gegen Arbeitsunrecht und Union Busting durch die Metro AG
Die aktion./.arbeitsunrecht wird am Freitag, 13. Juli 2018 unter dem Motto »Der Horror ist real« öffentlichkeitswirksame und phantasievolle Aktionen vor und in Supermärkten der Kette Real anstoßen und koordinieren.
Mit Material von aktion./.arbeitsunrecht
Admin - 18:34:39 @