2023-06-26
Es geht darum, wie aus einem Kinderspiel ein Großeinsatz mit 700 Polizeibeamten in zwei Städten werden konnte, bei dem 462 Personen kontrolliert, 41 in Gewahrsam und zwei vorläufig festgenommen wurden; bei dem 141 Gegenstände beschlagnahmt wurden, Baseballschläger, Messer, sogar eine Maschinenpistole und ein Mensch lebensgefährlich verletzt werden konnte.
In Castrop-Rauxel geht es diesbezüglich um die Gewaltereignisse vom 13., 15. und 16.6.2023 an der Wartburgstraße und der Wittener Straße: Sechs Ratsfraktionen und der Bürgermeister von Castrop-Rauxel formulierten eine Stellungnahme. Nicht unterschrieben hat die CDU, die eine eigene Stellungnahme veröffentlichte.
Und es passierte, was in der Vergangenheit immer passierte und doch nichts änderte und was auch alle der beteiligten politischen Akteure wissen: Sie simulierten Betroffenheit und droschen Phrasen:
Das „Ausländerproblem“ hängt nämlich nicht nur mit Arbeitsmigration zusammen, sondern auch und vor allem mit den eigenen verbrecherischen Kriegen der »westlichen Wertegemeinschaft« seit 1999 resp. 9/11, die immerhin 37 Millionen Menschen entrechteten und zu heimatlosen Flüchtlingen bombten und ca. 1,5 Millionen Muslime abgeschlachteten haben. – Und alle hier beteiligten Diskutanten wissen das und verdrängen es auf pathologische Weise gleichermaßen. Deutschland, besser die Regierungen des »Parteienkartells aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNE« (Wagenknecht), haben in Kumpanei mit dem größten globalen Angriffsbündnis NATO und seiner Äquivalente, Coalition Of The Willing und internationale Allianz gegen den IS, massives Unrecht begangen.
Die Castrop-Rauxelerin und SPD-Landtagsabgeordnete für Castrop-Rauxel, Waltrop und Teile Dattelns, Lisa Kapteinat und der hiesige SPD-Vorstand nun luden Bürger zum Dialog ein, an dem – man höre und staune – etwa 30 Menschen auf dem Berliner Platz am Castrop-Rauxeler Hauptbahnhof teilnahmen. 30 von 76.107 Personen (Stand: 31.12.2022).
Ein Bürger echauffiert sich: »Ich hätte gedacht, dass 500 Leute hier sind. Die Deutschen haben eine Erwartungshaltung: Immer sollen andere etwas machen, selber wollen sie nichts tun. Jetzt macht die Politik so eine Veranstaltung und dann kommt keiner.« – Noch so ein schauriger Kalauer. Diese gescholtenen „500 Leute“ und noch viel mehr gestalteten 2015 ff ganz handfest die sogenannte Willkommenskultur, halfen den ankommenden traumatisierten heimatlosen Flüchtlingen aus Syrien, Irak und Afghanistan, in Castrop-Rauxel Fuß zu fassen. Sie waren Praxis-Helfer der „ersten“ Stunde. Heute ernten sie Schelte.
Schelte auch von Julia Segantini, der Volontärin bei den Ruhr Nachrichten.
Ich habe ihr und der Lokalredaktion heute eine Protest-E-Mail zugesandt:
Betreff: Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 26.06.2023: Nach der Massenschlägerei: SPD diskutiert mit besorgten Bürgern
Datum: Mon, 26 Jun 2023 11:17:27 +0200
Von: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>
An: julia.segantini@ruhrnachrichten.de, Lokalredaktion Castrop <castrop@ruhrnachrichten.de>, Weckenbrock, Tobias <tobias.weckenbrock@ruhrnachrichten.de>
Leider kam meine E-Mail an die Autorin wg. Unzustellbarkeit zurück. Eine Unmöglichkeit: Autorinnen und Autoren von veröffentlichten Artikeln sollten obligatorisch zu Nennung ihrer Kontaktadresse verpflichtet werden.
…
Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 26.06.2023
Nach der Massenschlägerei: SPD diskutiert mit besorgten Bürgern
»Traumatische Szenen in Castrop-Rauxel«
Junge, Junge. Können Sie kalauern!
Hallo Julia Segantini,
wer, bitteschön, wurde da denn traumatisiert. Zweifellos ging es bei den Ereignissen hoch her, doch die Bürgerschaft war nicht mehr involviert als seinerzeit bei den Hooligans. Ihr Kollege Tobias Weckenbrock hat mit seinem Vergleich recht. Und selbstverständlich können Unbeteiligte durch die Ereignisse erschreckt werden, auch in Panik geraten wie womöglich jene K+K-Kundin, die in Ihrem Artikel so exponiert zu Wort kommt.
Doch es stellt sich die Frage, warum sollten libanesische resp. syrische Personen bei ihren „hooliganähnlichen Ausschreitungen“ ordnungs- und strafrechtlich anders behandelt werden als deutsche - mit Abschiebung nämlich? Auch darin hat Tobias Weckenbrock recht. Das Verhalten dieser arabischen Clans in Castrop-Rauxel und Essen scheint doch ähnlich ritualisiert abzulaufen.
Die Sache hier erhält allerdings dadurch eine besondere Brisanz, als es sich um eine Population von Menschen handelt, deren Heimatländer Libanon und Syrien unmittelbare Nachbarn sind und die systematische Syrienzerstörung durch die sogenannte »westliche Wertegemeinschaft« mit völkerrechtswidrigen Bombardierungen nach Maßgabe auch deutscher Zielkoordinaten 10 Millionen Syrerinnen und Syrern zu heimatlosen Flüchtlingen ausgebombt hat, von denen 2015 ein Großteil auch in Europa und Deutschland ankam.
Diese geschundenen, heimatlosen Menschen sind also u.a. von Deutschland (Synonym: Angela Merkel) herbeigebombt worden. Frau Merkel hat sich in dieser Situation geweigert, gegen das Schengen-Abkommen zu verstoßen und 1,2 Millionen dieser syrischen Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen – wenigstens das.
Und diese Population der entrechteten heimatlosen „Gast-Deutschen“ will Teilhabe. Und die organisieren sie nach den Regeln ihrer Herkunftsgesellschaften, wo Clans eben eine große Rolle spielen.
»„Menschen in Not müssen ins Land gelassen werden.“ Für Asylsuchende müsse es aber klare Regeln geben.«
Diese Jahrzehnte alte Forderung klingt schön, lässt aber außer Acht, dass diejenigen aus der politischen und medialen Blase, die die Festung Europa vor den heimatlosen Flüchtlingen rücksichtslos abschottet, auch diejenige ist, die seit 1999 37 Millionen Menschen die Heimat zerstört und 1,5 Millionen Muslime abgeschlachtet hat.
Wie Flüchtlingspolitik auch anders geht, beweist uns diese politisch/mediale Blase soeben anhand der Ukraine-Kriegs-Flüchtlinge, die keine Asylanträge zu stellen brauchen und obendrein einen Quasi-Anspruch auf Bürgergeld haben.
Wenn jemand meint, diese Dinge hätten für eine lokale Diskussion mit der Landtagsabgeordneten Lisa Kapteinat keine Rolle zu spielen, sollte er aber zumindest die schulmeisterliche Belehrung Andersdenkender unterlassen:
»Vereinzelt wurden Leute aggressiv, schienen wenig an einem Dialog interessiert, gingen nicht auf Argumente ein. Mehrere entfernten sich völlig von der eigentlichen Thematik, redeten plötzlich über vermeintlich überzogene Corona-Maßnahmen, echauffieren sich über Angela Merkels Umgang mit Geflüchteten.«
Das gehört eben auch dazu.
Beste Grüße
Jürgen Beineke
P.S.: Sie können diesen „Leserbrief“ in Kürze auch auf meiner persönlichen Homepage nachlesen.
Admin - 16:27:49
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