2018-04-26

»Sie gilt als eines der wesentlichen Merkmale einer Demokratie – die Pressefreiheit«

[Bei diesem Text handelt es sich um meine Reaktion auf das Blog “Von wegen westliche Werte” in der Freitag Community (dFC)]
 
Den aktuellen Bericht von Reporter ohne Grenzen (ROG) habe ich nicht gelesen und beziehe mich ausschließlich auf den Text des Autors in zwei Passagen.
 
Ich melde mich deshalb, weil mich der Journalismus unserer Tage, von dem ich umgeben bin, zunehmend auf die Palme bringt und wütend macht. Ich meine damit jenen Journalismus, der uns täglich als unsägliche hysterische und paranoide Kampagne gegen alles uns jedes begegnet und der die Gesellschaft pathologisiert, gar Hass schürt.
Die Botschaft: Die Welt befinde sich in einem derartig bedrohten Zustand, dass die Welt zusammenstehen müsse, um internationale Organisationen wie die NATO und UNO zu schützen. Und natürlich pflegt man hierfür mit Wonne jede Menge passender Feindbilder.
 
Für diese Agitation haben sich Politik und Medien zu einer symbiotischen Kultur der Kumpanei zusammengeschlossen. Und nun diese unerträglichen Phrasen:
 
»Sie gilt als eines der wesentlichen Merkmale einer Demokratie – die Pressefreiheit. Neben der Exekutive, der Legislative und der Judikative werden die Medien auch gerne als die vierte Gewalt bezeichnet. Sie soll ein politisches Kontrollorgan sein, das bei der demokratischen Willensbildung eine tragende Rolle spielt und einen essenziellen Bestandteil der freien Meinungsäußerung ausmacht.«
 
Wer hat die Medien eigentlich legitimiert, eine vierte Gewalt zu organisieren, wer hat vor allem diese Medien, von denen ich oben sprach, dafür legitimiert?
 
»Die Vorstandssprecherin von ROG Katja Gloger kommentierte den Bericht folgendermaßen: „Demokratien leben von öffentlicher Debatte und Kritik. Wer gegen unbequeme Journalistinnen und Journalisten polemisiert oder gar hetzt und die Glaubwürdigkeit der Medien pauschal in Zweifel zieht, zerstört bewusst die Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft.“ Weiter heißt es: „Hass und Verachtung gegen Journalistinnen und Journalisten zu schüren, ist in Zeiten des Vormarschs populistischer Kräfte ein Spiel mit dem Feuer. Leider erleben wir das zunehmend auch in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.“«
 
Der Vorstandssprecherin von ROG Katja Gloger möchte ich zornig entgegenrufen:
 
Sie, „die Medien“, haben selbst so viel Dreck am Stecken, dass einem übel wird.
 
Ihre Visitenkarte:
Kosovo, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien mit einer Bilanz dieser westlichen, zumeist völkerrechtswidrigen Interventionskriege von mittlerweile 1,5 Millionen Menschenleben und zig-Millionen Flüchtlingen ist die obszöne Reputation, die sich mit der sogenannten „westlichen Wertegemeinschaft“ verbindet, die mal als NATO, mal als Coalition Of The Willing, mal als Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat Staaten überfällt.
 
Sie, „die Medien“, haben uns für diese Verbrechen mit Chorgesang agitiert und uns den Unterschied zwischen den guten Bomben und den bösen Bomben erklärt. Sie sollten sich schämen. Stattdessen machen Sie weiter, schleudern Brandsätze.
 
Kriegsgeile politische und mediale Akteure bemühen eine pathologische Deutungsmentalität und transportieren ihre kranken Geschichten im Rahmen einer symbiotischen Kultur der Kumpanei mithilfe gigantischer Public-Relation-Agitationen. In ihrer verkommenen Selbstbezogenheit treiben sie die Welt immer näher an den Rand eines erneuten Weltkrieges.
 
Dieses Blog nutze ich entsprechend meiner vorangestellten Kritik, der Vorstandssprecherin von ROG Katja Gloger zur Kenntnis zu bringen, dass ich vor ein paar Tagen aus genau diesem Grunde die „Homepage eines zornigen Bürgers“ ins Leben gerufen habe.

Admin - 16:01:12 @