2022-04-23
Die »20-jährige Kommentatorin«, wie sie in den Ruhr Nachrichten am 09.06.2021, vorgestellt wurde, tritt in der CAS-Ausgabe vom 23.04.2022 erneut als Hohe Priesterin zur windschnittigen Domestizierung von Bürgerinnen und Bürger auf, indem sie gegen die Briefwählerinnen und -wähler polemisiert und behauptet: »Die Briefwahl schadet der Demokratie und Meinungsbildung.«
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Sie suggeriert dafür, die Wahlkampfwochen vor Wahlen seien für die politische Meinungsbildung von Wählerinnen und Wählern von signifikanter Bedeutung. Man erhalte exklusiv während dieser kurzen Zeit relevante Informationen speziell zu den Kandidatinnen und Kandidaten der Parteien. – Lächerlich! Als agitierten die nicht das ganze Jahr über. Gerade sie zelebrieren uns Bürgerinnen und Bürgern doch eine Katastrophe nach der anderen, und zwar seit Jahrzehnten. Gesellschaftspolitische, auch bellizistische Katastrophen, die nicht Katastrophen genannt werden dürfen und die den Bürgerinnen und Bürgern eine Einschränkung nach der anderen zumuten.
Während der Wahlkampfwochen werden die Wählerinnen und Wähler kurzzeitig in besonderer Weise charmiert: Die Kandidatinnen und Kandidaten wollen sich pflichtgemäß mandatieren lassen, um danach mit ihrer »alternativlosen« Politik fortzufahren, für die man keine Kritiker gebrauchen kann und die sich regelmäßig selbst noch gegen das Wahlvolk richtet.
Am 21.04.2022 lagen der Castrop-Rauxeler Stadtverwaltung bereits rund 10.500 Anträge auf Briefwahl vor. „Derzeit rechnet die Stadt für die Landtagswahl 2022 mit einem Briefwahlanteil von mindestens 50 Prozent“, teilte Pressesprecherin Uta Stevens mit. Das ist doch wohl ein beachtlicher Wähler-Anteil, der sich von Nora Varga den Marsch blasen lassen muss.
Ich habe dagegen mit einem Protest-Leserbrief reagiert:
Betreff: Ruhr Nachrichten | CAS-Ausgabe vom 23.04.2022
Von: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>
Datum: 23.04.2022, 09:51
An: lokalredaktion.castrop@ruhrnachrichten.de
Ruhr Nachrichten | CAS-Ausgabe vom 23.04.2022
Die Briefwahl schadet der Demokratie und Meinungsbildung
Sehr geehrte Damen und Herren,
o. g. Artikel veranlasst mich zu nachfolgendem Leserbrief, um dessen Veröffentlichung ich Sie höflich bitte:
»Die Briefwähler überspringen diese Zeit einfach, mittlerweile meist aus Bequemlichkeit. Für unsere Demokratie ist das vor allem eines – schade.«
Gerade die letzten Wochen vor den Wahlen sind eine politische Ausnahmesituation während der die ohnehin politisch verdummdeubelten Bürgerinnen und Bürger in besonderer Weise charmiert werden. Es geht darum, sich erneut mandatieren zu lassen für eine Politik, die Bürgerinnen und Bürger ansonsten eher geringschätzt.
Gerade auch Ihre Zeitung promotet nur den absoluten politischen Mainstream und deren willfährige Kandidaten. Dazu gehört dann eben auch üble pauschale Wählerschelte.
Nein – es ist wichtig, eine permanente politische Bewusstseinsbildung zu betreiben und nicht nur vier Wochen vor den Wahlen. Und noch etwas: Ich werde angesichts der bellizistischen Aufheizung durch mediale und politische Hasardeure, die uns bereits seit Jahrzehnten begleitet, überhaupt nicht zur Wahl gehen, da ich mich der indirekten Mittäterschaft nicht schuldig machen möchte.
Mit herzlichem Dank und freundlichen Grüßen
Jürgen Beineke
Admin - 16:50:51 @